Aufruf: Die Kinder- und Jugendhilfe muss während eines Lockdowns offen bleiben! Die Rechte von Kindern und Jugendlichen müssen gesichert sein!

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Bundesweit wurde Mitte Dezember 2020 ein mindestens dreiwöchiger Lockdown während der Weihnachtszeit und des Jahreswechsels beschlossen. In dieser jetzt neuen und verschärften Phase der Pandemie, muss die Kinder- und Jugendhilfe aktiv auf Familien zugehen und junge Menschen unterstützen.

 

Mit dem von Forum Transfer, deren Mitglied auch die IGfH ist, initiierten Aufruf setzt sich ein breites Bündnis von Unterstützer*innen aus Praxis, Wissenschaft, Fachpolitik und Selbstorganisationen im Bereich Kinder und Jugendhilfe dafür ein, dass auch unter den Bedingungen des Infektionsschutzgesetzes den Bedürfnissen und Rechten von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen deutlich mehr Beachtung geschenkt wird. Das muss auch im Krisenmanagement für den Schutz und für ein gesundes Aufwachsen junger Menschen im Alltag spürbar und erkennbar sein.

Es geht nicht mehr nur um ein paar Wochen, sondern auch darum, die Kinder- und Jugendhilfe für das Jahr 2021 gut aufzustellen. Dafür müssen die Rahmenbedingungen geschaffen und geeignete Konzepte flächendeckend umgesetzt werden:

 

  • Kinder und Jugendliche brauchen Orte, an denen sie sicher sind und ihre Zeit kinder- und jugendgerecht verbringen können!
  • Jungen Menschen müssen soziale Beziehungen ermöglicht werden!
  • Die Kinder- und Jugendhilfe muss offensiv auf die Kinder, Jugendlichen und Familien zugehen. Altersgerechte Informationen und digitale Kommunikationsformen sind jetzt notwendig! Bund und Länder müssen die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass alle Einrichtungen über die digitalen Möglichkeiten verfügen, um mit jungen Menschen und Familien in Kontakt zu bleiben!
  • Kein „Wegschließen“ von Kindern und Jugendlichen in Wohngruppen, Heimen und Pflegefamilien! Das gilt umso mehr für Kinder mit Behinderung, die fast ganz aus dem Blick geraten sind.
  • Die Kinder- und Jugendhilfe muss in die Teststrategie des Bundes aufgenommen werden!
  • Die nach wie vor hohe Belastung der Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe muss stärker in den Blick der Öffentlichkeit! Wertschätzung und finanzielle sowie personelle Unterstützung sind notwendig!
  • Ein reines Notprogramm in diesem Lockdown ist zu wenig! Kinder- und Jugendhilfe als Infrastruktur des Aufwachsens aufrechterhalten!

 

Das vollständige Papier mit Liste der Erstunterzeichner*innen steht unter Materialien auf dieser Seite zum Download bereit.