Familie in der Jugendhilfe
Mit dem Forschungsprojekt "Familien in der Jugendhilfe -Sozialpädagogische Diagnosen familiärer Notlagen und Hilfekonzepte" der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen ( IGfH ) wurde am 1.September 2002 begonnen. Es handelte sich um ein Kooperationsprojekt mit der Universität Kassel, dem Brandenburgischen Institut für Familientherapie in Strausberg und der Universität Osnabrück; gefördert durch die Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. Die Projektergebnisse wurden im Juventa-Verlag veröffentlicht.
Das Projekt zielt darauf ab, die Lebenslage und die Erziehungsprobleme von psychosozial besonders belasteten Familien zu untersuchen. Zur Zielgruppe zählen Familien (einschließlich alleinerziehender Mütter und Väter), die im Rahmen der Hilfen zur Erziehung betreut oder denen Hilfen zur Erziehung in Aussicht gestellt werden.
Im Rahmen einer empirisch-qualitativen Untersuchung wurden ca. 70 Eltern bzw. Elternteile, die sich in einem Hilfeplanverfahren befinden oder Klienten von Hilfen zur Erziehung sind, interviewt. Gegenstand der Interviews sind u.a. die Familiengeschichte, die sozioökonomischen Rahmenbedingungen, die institutionelle Erfahrungen, die Organisations- und Beziehungsstrukturen in der Familie sowie die Problemdeutungen und Orientierungen der einzelnen Familienmitglieder. Parallel dazu werden die zuständigen Fachkräfte zur Situation in der Familie befragt.
Im Mittelpunkt der Auswertung stehen die Selbstdeutungen der Eltern in Bezug auf die familialen Problemlagen, die erzieherischen Bedarfssituationen und subjektiven Hilfeplänen. Die Ergebnisse der Untersuchung dienen als Grundlage für die Konzeption eines sozialpädagogischen Familien-Diagnoseverfahrens, das von den MitarbeiterInnen der Allgemeinen Sozialen Dienste und freier Träger zur Erziehungsplanung angewandt werden kann