Vormundschaften im Wandel
Wie gestaltet sich eine Beziehung zwischen Mündel und Vormund und welche Möglichkeiten zur Gestaltung und Beteiligung im Rahmen der Vormundschaft ergeben sich für den Mündel – und zwar sowohl aus der Perspektive des betroffenen Kindes und Jugendlichen selbst als auch aus der Perspektive ihrer Vormünder*innen und Hauptbezugspersonen?
Das ISS wird in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Jugendhilfe und Familienrecht (DIJuF) und dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) dieser Frage in dem auf zwei Jahre angelegten Projekt „Vormundschaften im Wandel – Die Ausgestaltung von Vormundschaftsprozessen aus Mündelperspektive“ nachgehen.
Projektwebseite des ISS
Aus der übergeordneten Fragestellung leiten sich weitere Fragen ab:
- Wie stellt sich die „persönliche Vormundschaft“ im Leben der jeweils betroffenen Kinder und Jugendlichen in der Praxis dar? Lassen sich dabei konkrete Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen feststellen?
- Welche Rolle spielen die Vormünder*innen jeweils im Leben der Mündel?
- Welche – möglicherweise unterschiedlichen – Erwartungen, Bedarfe und Bedürfnisse haben die Mündel mit Blick auf ihre Vormundschaftsbeziehung?
- Was zeichnet aus Sicht der Kinder, Jugendlichen, aber auch Vormünder*innen und Hauptbezugspersonen eine „gelingende Vormundschaft” aus? Auf welche förderlichen und hinderlichen Faktoren deuten die Interviews hin?
- Lassen sich Hinweise auf Qualifikationen und Kompetenzen der Vormünder*innen erschließen, die gebraucht werden, um eine „gelingende Vormundschaft“ zu gestalten?
Methoden des Projektes
Im Zentrum des Projekts steht eine vertiefende, qualitative Längsschnittstudie mit jeweils 36 persönlich geführten Einzelinterviews zu zwei Zeitpunkten. Es werden zum einen zwölf Mündel in einem Alter zwischen zwölf und 17 Jahren mit der Methode eines problemzentrierten Interviews befragt. Zum anderen werden die jeweiligen Vormünder*innen und Hauptbezugspersonen der zwölf Mündel interviewt.
Ziel des Projektes
Insgesamt gilt es, einerseits für jede untersuchte Figuration aus Mündel, Vormund und Hauptbezugsperson ein ganzheitliches Bild zu gewinnen und systematisch zu analysieren und andererseits figurationsübergreifende Erkenntnisse für die (Fort-)Entwicklung der Qualitätsprozesse der Vormundschaft fundiert zu generieren.
Die Untersuchungsergebnisse werden im Rahmen des Bundesforums Vormundschaften vorgestellt und diskutiert und in einem Abschlussbericht präsentiert.
Laufzeit des Projektes: 2018–2020