Das Grundrecht auf Wohnen für alle junge Menschen verwirklichen
Die Fachverbände für Erziehungshilfen in Deutschland machen mit der Frankfurter Erklärung „Das Grundrecht auf Wohnen für alle junge Menschen verwirklichen“ gerade in Zeiten der Corona-Krise auf die Situation junger wohnungsloser Menschen und von Wohnungslosigkeit bedrohter Familie aufmerksam.
„Wir wissen, dass wohnungslose junge Menschen ganz besonderen Gefährdungen und Notlagen in dieser Situation ausgesetzt sind. Man kann viele Versäumnisse im Hinblick auf lange schon notwendiges Handeln zur Verbesserung der Situation wohnungsloser junger Menschen beklagen, aber aktuell geht es darum, dass sie bei den gegenwärtigen Kriseninterventionen in den Blick kommen, dass Akuthilfen neben den längerfristig notwendigen Veränderungen in den Unterstützungsangeboten organisiert werden“, heißt es in der Erklärung.
Ursprünglich begleitend zu einem gemeinsamen Fachtag der Fachverbände konzipiert, halten die Verbände und ihre Mitglieder fest, dass die Ursachen für (drohende) Wohnungslosigkeit sehr unterschiedlich sind (u.a. familiäre Probleme junger Menschen; Probleme im Kontext stationärer Unterbringungen in Heimen oder Pflegefamilien und ökonomische Probleme). Aber diese signalisieren alle unmittelbare Handlungserfordernisse für die Hilfen zur Erziehung. Die ökonomischen Probleme verlangen vor allem auch den Einmischungsauftrag der Kinder- und Jugendhilfe für das Grundrecht auf Wohnen! Sie erfordern aber auch passgenaue basale Unterstützungsangebote für junge Menschen mit sozialen Schwierigkeiten, die nicht an ihr „Funktionieren“ in Ausbildung und Beruf geknüpft werden.
Die Frankfurter Erklärung der Fachverbände für Erziehungshilfen fordert eine mutige und konsequente Wohnungspolitik, die den Menschen und nicht wirtschaftliche Interessen in den Mittelpunkt rückt. Keine Einzelmaßnahmen, sondern ein ganzes Maßnahmenbündel und ein konzertiertes Handeln von Bund, Ländern und Gemeinden sind nötig!