Wie zu eigenen Kindern. Heimerziehung am Beispiel einer familienorientierten Kleineinrichtung
Familienorientierte Kleineinrichtungen scheinen in der aktuellen Debatte um Heimerziehung keine große Rolle mehr zu spielen. Die Zeiten, in denen kleine Heime per se für sozialpädagogischen Fortschritt standen, sind längst vorbei. Und haben sich die "Großen" nicht im Zuge von Heimdifferenzierung und Dezentralisierung als durchaus anpassungsfähig erwiesen?
Gegen diesen Trend verweist das vorliegende Buch auf die einzigartigen Qualitäten von kleinen familienorientierten Einheiten bei der längerfristigen Fremdunterbringung von Kindern. Der Autor hat mit seiner Frau vor ungefähr 6 Jahren ein Kinderhaus eröffnet und beschreibt in sehr persönlicher und offener Weise Aufbau und Etablierung dieser Einrichtung. Die Darstellung dieser Entwicklung, von den Anfangsquerelen mit den Behörden über Phasen der Selbstüberforderung und dem Finden einer tragfähigen Struktur bis zu den Erfahrungen mit MitarbeiterInnen, verdichtet sich zu einem leidenschaftlichen Plädoyer für eine kindzentrierte Heimerziehung jenseits von Schichtdienst und 38,5-Stunden-Woche.