Echt irritierend?!
„Wer sich nicht durch andere und durch sich selbst irritieren lässt, kann nur schwer pädagogisch handeln“.
(Forum Start, Fachgruppe der
IGfH
)
Im Übergang vom Studium in den Beruf finden vielfach Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Unvereinbarkeiten zwischen erlernten Fachinhalten und den Anforderungen des Praxisfeldes statt. Irritationen, die daraus folgen, stellen Berufseinsteiger*innen vor fachliche und persönliche Herausforderungen, die sie meistern müssen, um sich im Feld vor sich selbst und anderen zu bewähren. Solche mitunter belastende Prozesse, erfordern von den jungen Fachkräften kritische und selbstkritische Reflexion. Sie benötigen aber auch einen fachlichen Rahmen – etwa Möglichkeiten, die die Einrichtung/Organisation ihnen bietet – um einerseits Irritationen und Widersprüchlichkeiten zuzulassen und diese andererseits nicht allein verarbeiten zu müssen. Erst dann kann es gelingen, ein professionelles Selbstverständnis zu entwickeln, das den eigenen Ansprüchen und denen des Arbeitsgebers entspricht.
Die Werkstatt Berufseinstieg bietet jungen Fachkräften, die seit max. 1 Jahr im Beruf sind, Möglichkeiten zum (selbst-)kritischen Nachdenken über eigene Skripte, Normalitätsvorstellungen und unvereinbar wirkende Logiken aus Studium und Praxis. Neben moderiertem und informellem kollegialen Austausch erfahren die Berufseinsteiger*innen Selbstwirksamkeit und lernen, neue Netzwerke aufzubauen. Als Mitarbeiter*in einer Einrichtung/eines Fachdienstes haben die Teilnehmenden die Möglichkeit über den Tellerrand zu blicken sowie neue und motivierende Impulse für die eigene Arbeit zu erhalten. Die Werkstatt kann in diesem Sinne als Baustein einer Qualitätssicherung verstanden werden, um den Berufseinstieg als Teil der Ausbildung professioneller Fachkräfte zu verwirklichen.