Medienberatung in der Kinder- und Jugendhilfe - Erziehungshilfe
Pädagogische Fachkräfte in den Erziehungshilfen sind immer häufiger auch mit medienbezogenen Fragestellungen konfrontiert. Ein wesentlicher Hintergrund sind die veränderten Umgangsweisen mit digitalen Medien, mit denen Heranwachsende bereits weitgehend autonom agieren. Dies kann dazu führen, dass sich bei Erziehenden und pädagogischen Fachkräften ein Gefühl des „Kontrollverlustes“ einstellt. Längst nutzen nicht nur Jugendliche, sondern bereits ältere Kinder selbstverständlich die neuen Möglichkeiten zu Selbstausdruck und Austausch mit anderen, Information und Orientierung, Unterhaltung und Entspannung. Dabei etablieren sie nicht nur neue Formen einer aktiven Teilhabe an Jugendkultur und Gesellschaft, sondern auch riskante Umgangsweisen, die einer angemessen erzieherischen und pädagogischen Begleitung bedürfen.
In der Weiterbildung machen sich die Fachkräfte mit den aktuellen Medienwelten von Kindern und Jugendlichen vertraut. Sie erhalten differenzierten Einblick in die medienbezogenen Vorlieben und Fähigkeiten im Altersverlauf junger Menschen sowie in die familiären, mit dem Medienumgang verbundenen Problemlagen. Empirisch fundiert werden die aktuellen Chancen und Risiken des Medienumgangs von Kindern und Jugendlichen vertieft und die Fachkräfte setzen sich mit den praktizierten Mustern eines medienerzieherischen Handelns auseinander. Sie machen sich mit medienpädagogischen Konzepten und Materialien vertraut, mit denen sie Heranwachsende angemessen begleiten und Erziehende bei ihrem auf den Medienumgang von Kindern und Jugendlichen bezogenen Handeln unterstützen können.
Als wichtige Rahmung des pädagogischen Handelns werden nicht zuletzt die relevanten gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz und zur Förderung sowie die erstarkten Rechte von Kindern und Jugendlichen im digitalen Raum vorgestellt. Grundlegendes Ziel der Weiterbildung ist es, die Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe / Erziehungshilfe auch hinsichtlich des Medienumgangs junger Menschen und medienerzieherischen Handelns von Erziehenden zu einem angemessenen pädagogischen Handeln zu befähigen. Der Kurs umfasst drei, jeweils zweitägige Module als Präsenzveranstaltung mit folgenden inhaltlichen Schwerpunkten:
Modul 1 | 06.-07.09.2021
Medienwelten von Kindern und Jugendlichen. Medienbezogene Fähigkeiten und Vorlieben im Altersverlauf als Ansatzpunkt pädagogischen Handelns. Medienbezogene Problemlagen in Familien und Mustern medienerzieherischen Handelns von Eltern.
Modul 2 | 04.-05.10.2021
Vertiefung der neuen Möglichkeiten und erweiterte Risikolagen in der digitalen Welt. Partizipatives Medienhandeln von Kindern und Jugendlichen. Vorverlagerte inhaltliche und neue konsum-, kommunikations- und verhaltensbezogene Risiken für das Heranwachsen.
Modul 3 | 08.-09.11.2021
Rechtliche Rahmungen des pädagogischen Handelns und digitale Rechte Heranwachsender. Medienpädagogische Konzepte und Materialien sowie Möglichkeiten eines angemessenen medienerzieherischen Handelns in Familien und pädagogischen Einrichtungen.
Alle Teilnehmer*innen erhalten eine qualifizierte Teilnahmebestätigung.
Zertifizierung
Es besteht die Möglichkeit des zertifizierten Abschlusses der Weiterbildung. Hierfür ist ein unter individueller fachlicher Anleitung durch Daniel Hajok für die eigene
Einrichtung entwickeltes (oder modifiziertes) Medienkonzept, mit dem das auf den Medienumgang bezogene pädagogische Handeln auf „feste Füße“ gestellt werden soll, Voraussetzung. Für die Zertifizierung werden zusätzlich zum Teilnahmebeitrag 150,00 € in Rechnung gestellt.
Kosten
Kosten inkl. Übernachtung
Eine Ratenzahlung ist generell möglich, bitte kommen Sie auf uns zu.
Die Block-Termine beginnen jeweils um 10.30 Uhr. Wenn Sie bereits am Vorabend anreisen möchten, müssen Sie dies auf der Anmeldung vermerken und es entstehen Ihnen zusätzliche Kosten.
Block 1: 06.-07.09.2021
Block 2: 04.-05.10.2021
Block 3: 08.-09.11.2021
Block 4: individuell vereinbart bei zertifizierter Konzepterstellung