Traumapädagog_in und traumazentrierte Fachberater_in
Siebenteilige Weiterbildungsreihe in Kooperation mit dem Zentrum für Traumapädagogik | Welle gGmbH, Hanau
Zertifikat nach dem Curriculum der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie e.V. (www.degpt.de) und dem Fachverband Traumapädagogik e.V. (www.bag-traumapaedagogik.de)
Traumatisierte oder lebensgeschichtlich belastete Kinder und Jugendliche sind in den (stationären) Erziehungshilfen überproportional vertreten, gleichzeitig stellen sie besondere Herausforderungen an Erziehungs- und Bildungseinrichtungen. Einige sind nur schwer mit herkömmlicher pädagogischer Praxis zu erreichen. Die bisherige Aufspaltung – Bewältigung von traumatischen Ereignissen geschieht in der Therapie, die Pädagogik ist Alltagsbewältigung – wird den Mädchen und Jungen nicht gerecht. Eine Vermeidung von traumabezogenem Material ist in der stationären Erziehungshilfe, sowie in den ambulanten Hilfsangeboten ohnehin nicht möglich. Die Fachrichtung Traumapädagogik bietet handlungsrelevante Erkenntnisse und methodische Überlegungen, die eine zielgerichtete Unterstützung der jungen Menschen ermöglicht. Die interdisziplinären Erkenntnisse z. B. der Psychotraumatologie, Psychoanalyse, Neurophysiologie sowie Bindungsforschung ermöglichen ein Erklärungswissen, aus dem heraus traumapädagogische Konzepte entwickelt werden können und konnten. Diese Konzepte und Methoden werden in der Weiterqualifizierung vermittelt.
Des Weiteren bedarf es Wissen und Methoden aus dem Bereich traumzentrierte Fachberatung, um beispielsweise in der Begleitung und Beratung von Eltern und/ oder anderen Angehörigen Sicherheit, Möglichkeiten zur Verantwortungsübernahme und Neugestaltung von Beziehung zu ermöglichen.
Anforderungen an den institutionellen Rahmen und die Organisationsstruktur werden ebenso erarbeitet wie die spezifischen Belastungen für Pädagog_innen und Berater_innen, sowie deren Möglichkeiten für einen sorgsamen Umgang mit Psychohygiene und Selbstfürsorge. Um die Inhalte und Methoden möglichst effizient zu transportieren, nehmen das erfahrungsbezogene Lernen und reflexive Einheiten einen großen Raum ein.
Die durch die IGfH angebotene Weiterbildungsreihe bietet eine umfassendere Ausbildung als im Curriculum von BAG TP und DeGPT vorgesehen, da sie um zahlreiche qualitative Aspekte aus dem Alltag der Erziehungshilfen ergänzt wurde.
Diese Ergänzungen sind beispielsweise:
- das – von Teilnehmenden stark eingeforderte – erfahrungsbezogene Lernen
- hoher Praxisbezug hinsichtlich der Erziehungshilfen durch die Aufnahme und intensive Bearbeitung der praktischen Erfahrungen und Fragestellungen, welche die Teilnehmer_innen selbst einbringen
- die Themen „Trauma und Gruppe“, „Abschied“ und „Umgang mit Regeln“.
Insbesondere die Erweiterung um erfahrungsbezogene und reflexive Elemente ist unerlässlich, um die Inhalte und Methoden möglichst breit im sozialpädagogischen Alltag anwenden zu können.
Die Qualifizierung zur Traumapädagogin und traumazentrierten Fachberaterin/ zum Traumapädagogen und traumazentrierten Fachberater ist eine pädagogische, keine therapeutische Ausbildung und keine Selbsterfahrungsgruppe. Die Ausbildung versteht sich als sozialpädagogische Qualifizierung, die Eigenverantwortung voraussetzt.
Weitere Informationen zu Zugangsvoraussetzungen oder Inhalten der Module können in der langen Ausschreibung (s.u.) eingesehen werden.
1. Modul: 16.-20.03.2020
2. Modul: 22.-24.06.2020
3. Modul: 28.-30.09.2020
4. Modul: 02.-04.12.2020
5. Modul: 22.-24.03.2021
6. Modul: 28.06.-01.07.2021
7. Modul: Termin wird noch bekannt gegeben