Traumapädagogik Berufsbegleitende Zusatzqualifizierung (Zertifikatskurs)
Zertifiziert nach dem Curriculum der Bundesarbeitsgemeinschaft Traumapädagogik (BAG TP) und der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT)
Traumatisierte oder lebensgeschichtlich belastete Mädchen und Jungen sind in den (stationären) Hilfen zur Erziehung überproportional vertreten, gleichzeitig stellen sie besondere Herausforderungen an Erziehungs- und Bildungseinrichtungen. Mit gängiger pädagogischer Praxis sind einige Heranwachsende nur schwer zu erreichen. Die bisherige Aufspaltung – in Bewältigung von traumatischen Ereignissen in der Therapie und Pädagogik in der Alltagsbewältigung – wird den Mädchen und Jungen nicht gerecht.
Traumapädagogik bietet handlungsrelevante Erkenntnisse und methodische Überlegungen, die eine zielgerichtete sozialpädagogische Unterstützung der Mädchen und Jungen ermöglichen. Die interdisziplinären Erkenntnisse unter anderem aus Pädagogik, Psychotraumatologie, Psychoanalyse, Neurophysiologie sowie Bindungsforschung ermöglichen ein Erklärungswissen, aus dem traumapädagogische Konzepte entwickelt werden können. Aufbauend auf theoretischen Kenntnissen geht es in der Weiterbildung sowohl um ein Verständnis für die Anpassungsstrategien der Mädchen und Jungen als auch um die spezifischen Belastungen der Pädagog_innen und um Selbstfürsorge. Zudem werden Flexibilität, Sensibilität und Mut im professionellen Umgang an Traumata entwickelt. Voraussetzung für die Erlangung des Zertifikats sind eine mündliche Falleingabe, ein alltagsbezogenes Praxisprojekt und die schriftliche Fallarbeit.
Für die Vermittlung der Inhalte findet eine Vielzahl von Methoden Anwendung: Referate und Textstudium; Gruppenarbeit und Fallsupervisionen; Entspannungsund Imaginationsübungen; Rollenspiele; Selbstreflexion und Übungen zu Selbstwahrnehmung, Selbstregulation und Bindungsverhalten.
Die durch die IGfH angebotene Weiterbildungsreihe bietet eine umfassendere Ausbildung als im Curriculum von BAG TP und DeGPT vorgesehen, da sie um zahlreiche qualitative Aspekte aus dem Alltag der Hilfen zur Erziehung ergänzt wurde.
Diese Ergänzungen sind beispielsweise:
• das – von Teilnehmenden stark eingeforderte – erfahrungsbezogene Lernen
• hoher Praxisbezug hinsichtlich der Hilfen zur Erziehung durch die Aufnahme und intensive Bearbeitung der praktischen Erfahrungen und Fragestellungen, welche die Teilnehmer_innen selbst einbringen
• die Themen „Trauma und Gruppe“, „Abschied“ und „Umgang mit Regeln“.
Insbesondere die Erweiterung um erfahrungsbezogene und reflexive Elemente ist unerlässlich, um die Inhalte und Methoden möglichst breit im sozialpädagogischen Alltag anwenden zu können.
Die Qualifizierung zum/zur Traumapädagog_in ist eine pädagogische, sie ist keine therapeutische Ausbildung und keine Selbsterfahrungsgruppe. Die Ausbildung versteht sich als sozialpädagogische Qualifizierung, die Eigenverantwortung voraussetzt. Weitere Informationen zu Zugangsvoraussetzungen oder Inhalten der Module können bei der IGfH erfragt werden.
Modul 1: 20.-24.03.2017
Modul 2: 26.-30.06.2017
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