Vielfalt in Pflegeverhältnissen in Deutschland

Pressemitteilung zur Bundestagung am 13.-14. September 2022 in Bonn
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Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren die rechtliche Stellung der Pflegekinder und von Eltern im Kinder- und Jugendhilferecht gestärkt. Es sollen Voraussetzungen geschaffen werden, damit „Herkunfts“- und Pflegefamilien besser zusammenarbeiten. Auf einer Tagung in Bonn diskutieren über 200 Fachkräfte, wie diese wichtigen Ziele erreicht werden können und nutzen aktuelle Forschungsergebnisse dafür. Auch Pflegekinder, Pflegeeltern und Eltern, deren Leben unmittelbar von diesen Fragen beeinflusst wird, beteiligen sich.

Am 13.-14.9.2022 organisiert die Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen mit Kooperationspartner*innen aus Praxis und Forschung in Bonn-Bad Godesberg die bundesweite Fachtagung „Vielfalt und ihre strukturelle Rahmung“ zum Leben in Pflegefamilien. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie es den Fachkräften und Sozialen Diensten in Deutschland gelingen kann, die Vielfalt des familialen Lebens auch in der Pflegekinderhilfe abzubilden. Was wissen wir z.B. über das Leben in Pflegefamilien mit Migrationserfahrung, mit älteren Kindern, Kindern mit Behinderungen, gleichgeschlechtlichen Paaren, geflüchteten Jugendlichen? Wie können Jugendämter sehr verschiedenartige Pflegefamilien als zivilgesellschaftliche Ressource wertschätzen und finden? Nur so können für die Kinder, für die eine Pflegefamilie genau die richtige Antwort auf ihre Nöte und schwierige Lebenssituation ist, geeignete Pflegefamilien gefunden werden.

Auf der Tagung werden bisher getrennt geführte Fachdiskussionen, Konzepte und Forschungen zusammen betrachtet, um jeweils Anregungen für die anderen Felder fruchtbar zu machen. Das erfolgt in vielfältigen, praxisbezogenen Workshops, in denen interessante Erfahrungen von Beteiligung, gelungener Hilfeplanung, Selbstvertretung, wirksamen Schutzkonzepten und Inklusionserfolgen berichtet werden. Auf diese Weise sollen praktische Zugänge zur Weiterentwicklung der Pflegekinderhilfe in Deutschland freigelegt werden.

Bundesministerin Lisa Paus wird eine Videogrußbotschaft an die Tagungsteilnehmer*innen richten und die Journalistin und Autorin Anne Waak eröffnet die Tagung mit einem Plädoyer für die Vielfalt der familialen Lebensformen „Wir nennen es Familie – Mehr als Vater, Mutter, Kind“. Prof. Dr. Klaus Wolf (Universität Siegen) stellt einige Wegweiser im unübersichtlichen Feld der Vielfalt von Pflegeverhältnissen aus Forschungssicht vor.

Den Abschluss der Tagung bildet ein - von Katrin Behrens (Kompetenzzentrum Pflegekinder e.V.) moderiertes – lebendiges Gespräch von Adressat*innen der Pflegekinderhilfe mit Fachvertreter*innen.

 

Ausrichter*innen: Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen ( IGfH ), Forschungsgruppe Pflegekinder der Universität Siegen, Kompetenzzentrum Pflegekinder e.V., PFAD Bundesverband der Pflege- und Adoptivfamilien sowie Bundesforum Vormundschaft und Pflegschaft

Nähere Informationen: https://igfh.de/vielfalt-ihre-strukturelle-rahmung

Ansprechpartner*innen: Josef Koch (josef.koch [at] igfh.de (josef[dot]koch[at]igfh[dot]de)) und Stefan Wedermann (stefan.wedermann [at] igfh.de (stefan[dot]wedermann[at]igfh[dot]de)) sowie für organisatorische Fragen Sabine Isenmann (sabine.isenmann [at] igfh.de)

 

Tagungswebseite