Kinder- und Jugendarmut: Bertelsmann und Paritätischer fordern Soforthilfen und schnelle Umsetzung der Kindergrundsicherung
„Knapp 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche sowie 1,55 Millionen junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren galten 2021 als armutsgefährdet“, heißt es im Factsheet "Kinder- und Jugendarmut in Deutschland" der Bertelsmann-Stiftung. Das heißt: Mehr als jedes fünfte Kind und jede*r vierte junge Erwachsene in Deutschland ist von Armut bedroht. Junge Erwachsene sind besonders betroffen. Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren haben mit 25,5 Prozent das höchste Armutsrisiko aller Altersgruppen. "…Ohne Unterstützung durch ihre Eltern wäre es vielen nicht möglich, ihre Existenz zu sichern. Damit hängen die Chancen junger Menschen weiterhin zu stark vom Elternhaus ab", so Anette Stein, Director Bildung und Next Generation bei der Bertelsmann Stiftung und fordert die Bundesregierung angesichts der aktuellen Krisen und Preissteigerung zu einer schnellstmöglichen und entschlossenen Umsetzung der Kindergrundsicherung auf.
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Paritätischer fordert sofortige Anhebung des Bürgergelds um 200 Euro
Als Reaktion auf die am 25.01.2023 von der Bertelsmann Stiftung veröffentlichten Zahlen zur Kinder- und Jugendarmut in Deutschland bekräftigt der Paritätische Wohlfahrtsverband seine Forderung nach einer sofortigen Anhebung der Grundsicherungsleistungen um mindestens 200 Euro im Monat. Es sei ein Skandal, dass in einem Land mit der weltweit viertstärksten Wirtschaftskraft mehr als jedes fünfte Kind in Armut lebe, kritisiert der Verband.
Die fast drei Millionen Kinder und jungen Erwachsenen, die heute in Armut leben, hätten keine Zeit, auf politische Taten der Zukunft zu warten, so der Paritätische Wohlfahrtsverband. Die von der Koalition aktuell vorangetriebene Kindergrundsicherung sei zur Bekämpfung der Kinderarmut von herausragender Bedeutung. Auch seien erhebliche Investitionen in Bildung und Jugendhilfe auf den Weg zu bringen. Doch bräuchte es davon unabhängig bereits heute wirksame Hilfen und die Möglichkeit aller Kinder und Jugendlichen an all dem teilzuhaben, was für ihre Mitschüler*innen und Freund*innen aus wohlhabenderen Familien eine Selbstverständlichkeit ist.
Der Paritätische bekräftigt vor diesem Hintergrund seine Forderung nach einer sofortigen Anhebung der Regelsätze in der Grundsicherung (neu: “Bürgergeld”) um mindestens 200 Euro pro Person und Monat.
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