Offener Brief: Kinder und Jugendliche jetzt unterstützen!

Kinder- und Jugendpolitik angesichts des aktuellen Krieges in der Ukraine
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Offener Brief von Prof. Dr. Karin Böllert ( AGJ -Vorsitzende), Prof. Dr. Wolfgang Schröer ( BJK -Vorsitzender 2019-2021) und der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendpolitik des DJI 

Kinder, Jugendliche, junge Menschen und ihre Familien sind durch den eskalierenden Krieg in der Ukraine akut bedroht. Sie sind (wie auch alle weiteren, weltweit von Krieg betroffenen jungen Menschen) auf breite und dringende humanitäre, psychosoziale und sozialpädagogische Unterstützung angewiesen: vor Ort in den umkämpften Gebieten, auf der Flucht sowie in den Aufnahmeländern bei der Verarbeitung der beängstigenden Erlebnisse.  Sie

Die aus den Kriegsgebieten flüchtenden Kinder und ihre Familien haben spezifische Bedarfe, die im Asyl- und Aufnahmeverfahren unbedingt zu berücksichtigen sind und die ihre Lebenssituation in den Aufnahmeländern prägen, wo sie oftmals auch neuen Diskriminierungserfahrungen und ordnungspolitischen Hürden ausgesetzt sind. Hierzu formulieren bspw. der BumF in einer aktuellen Pressemitteilung oder auch ein Kurzgutachten des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen beim BMFSFJ (2017, S. 20-24) sowohl fachliche als auch politische Forderungen und Empfehlungen mit Blick auf eine nachhaltige, professionelle und inklusive Infrastruktur für geflüchtete Kinder und Familien in europäischen Ankunftsländern wie Deutschland.

Auch Kinder und Jugendliche aus den umgebenden EU-Ländern, die selbst nicht unmittelbar bedroht sind, müssen derzeit die Nachrichten des Krieges und damit verbundene Ängste verarbeiten. Sie sind in der bislang erlebten Selbstverständlichkeit, in Demokratie und Frieden aufzuwachsen, erschüttert. Manche sorgen sich „aus der Ferne“ um Angehörige oder Freund*innen in der Ukraine. Kinder und Jugendliche benötigen nun Gesprächsangebote und Ansprechpartner*innen, sei es in Schule, Familie oder anderen pädagogischen Settings. 

Angesichts der Gesamtsituation in der Ukraine und der eintreffenden geflüchteten Menschen (vor allem Frauen, Kinder, Jugendliche und alte Menschen) ist es notwendig, auch auf die Angebote der Kinder- und Jugendhilfe zu schauen und gemeinsam zu überlegen, Informationen zu bündeln und Anregungen zu geben, welchen Beitrag die Kinder- und Jugendhilfe in dieser Lage leisten muss und kann. 

Die IGfH unterstützt deshalb mit Nachdruck die erwachsenen Initiativen, die sich den besonderen Herausforderungen und dringenden Handlungsbedarfen für die Kinder- und Jugendhilfe und Jugend(hilfe)politik widmen, wie sie die AGJ , das BJK und das DJI in einem gemeinsamen Offenen Brief formulieren: „Kinder und Jugendliche jetzt unterstützen – Kinder- und Jugendpolitik angesichts des aktuellen Krieges in der Ukraine“ Offener Brief von Prof. Dr. Karin Böllert (AGJ-Vorsitzende), Prof. Dr. Wolfgang Schröer (BJK-Vorsitzender 2019-2021) und der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendpolitik des DJI 

Denken Sie daran, Kinder und Jugendliche bei ihren Ängste und Erfahrungen zu begleiten. Helfen Sie, junge Menschen in der Ukraine zu unterstützen! Machen Sie sich stark dafür, dass gerade jetzt das Eintreten für Demokratie, Gewaltfreiheit und die Orientierung an der Universalität der Kinder- und Menschenrechte mit dem Schutz und der Teilhabe von jungen Menschen gelebte Praxis bleibt!