Forum Transfer
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Bundesministerin Dr. Franziska Giffey ( BMFSFJ ) | Grußwort und Aufruf zur Mitwirkung
Matthias Röder, Jugendamtsleiter und Mitinitiator erklärt: „Diese Plattform soll die Kinder- und Jugendhilfe unterstützen, gute Modelle möglichst schnell in die Breite zu bringen.“
Ein zentrales Kennzeichen der Kinder- und Jugendhilfe ist, dass sie in all ihren Handlungsfeldern auf sozialen Kontakten und Interaktionen aufbaut. Von den Frühen Hilfen über die Kindertagesbetreuung, die Hilfen zur Erziehung, die Kinder- und Jugendarbeit und die Jugendsozialarbeit bis hin zum Kinderschutz erfolgt Erziehung, Beziehung, Beratung, Bildung, Hilfe und Schutz zumeist in unmittelbarem Kontakt mit Menschen. In der aktuellen Situation ist allerdings die Veränderung der Sozialkontakte der einzige wirksame Weg zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
„Überall in der Republik suchen öffentliche und freie Träger nach neuen Möglichkeiten, um Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien bestmöglich weiter zu unterstützen. Trotz der massiven Einschränkungen im öffentlichen und privaten Leben muss die Kinder- und Jugendhilfe arbeits- und handlungsfähig bleiben“, betont Wolfgang Schröer (Universität Hildesheim und Vorsitzender des Bundesjugendkuratoriums).
Die Kinder- und Jugendhilfe erfindet sich gerade neu. Sie eröffnet viele Wege, um junge Menschen und Familien weiter – gerade jetzt in der „Corona-Zeit“ zu unterstützen und in Krisen zu intervenieren. Dabei entstehen an vielen Orten neue Ansätze und wertvolle Methoden, Verfahren und auch Richtlinien – vielfach digital, aber nicht nur. Darum bedarf es des Austausches und einer Plattform, in der die Fachkräfte ihre Ansätze vorstellen und präsentieren können. Nicht an jedem Ort muss alles neu erfunden werden.
Die Plattform www.forum-transfer.de enthält aktuelle Hinweise und Empfehlungen sowie fachlich systematisierte Beispiele „guter Praxis“, wie die Arbeitsfähigkeit der Kinder- und Jugendhilfe in der Situation der Corona-Pandemie aufrechterhalten und auch für die Zeit danach weiterentwickelt werden kann.
„Gemeinsam können wir die aktuelle Situation besser meistern“, so Heinz Müller vom Institut für Sozialpädagogische Forschung ( ism ) in Mainz. Er hat die Plattform zusammen mit seinen Kolleg*innen und weiteren Expert*innen der Kinder- und Jugendhilfe von der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen ( IGfH ), dem Deutschen Institut für Jugendhilfe- und Familienrecht ( DIJuF ) und der Universität Hildesheim aufgebaut. Müller stellt heraus: „Wir müssen jetzt miteinander nach Wegen suchen, wie die Kinder- und Jugendhilfe nicht nur in Kontakt mit jungen Menschen und Familien bleibt, sondern ihnen gerade jetzt reelle Unterstützung anbieten kann.“
Es ist den Initiator*innen wichtig, dass unkompliziert Praxistipps für öffentliche und freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe veröffentlicht, ausgetauscht und erprobt werden können. „Dabei kommt es nicht darauf an, wer die beste Idee hat, sondern wie gute Ideen schnell dazu führen, dass den Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien geholfen wird“, ergänzt Matthias Röder, Jugendamtsleiter in Hessen, der die Plattform ebenfalls mitentwickelt hat. „Dafür braucht es vor allem Information, Austausch und Vernetzung. Recht sollte für gute Ideen keine Hürde, sondern eine Stütze sein“, hebt Katharina Lohse, fachliche Leiterin des DIJuF hervor. „Letztlich wird die Plattform nur dann ihren Dienst erfüllen, wenn sie von Fachkräften angenommen und mitgestaltet wird. Darum sind ihre Hinweise und Tipps so wichtig!“, so Tanja Rusack von der Universität Hildesheim weiter. „Wir wollen zeigen, dass junge Menschen, die z.B. in Wohngruppen oder Pflegefamilien leben, weiterhin in der Kinder- und Jugendhilfe sehr gut begleitet werden und auch junge Menschen in sehr kritischen Situationen, wie junge Menschen auf der Flucht oder im Wohnungsnotstand, Angebote finden können“, unterstreicht Josef Koch von der IGfH.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt und fördert die Plattform.
Alle Initiatior*innen und beteiligten Organisationen sind seit Jahren in der Kinder- und Jugendhilfe praktisch, beratend oder wissenschaftlich tätig. Ihnen ist es wichtig, dass die Menschen gerade jetzt merken, dass die Kinder- und Jugendhilfe für die jungen Menschen und Familien da ist.
Bitte nutzen Sie die Plattform und gestalten Sie diese mit, um gemeinsam für die jungen Menschen und Familien eine krisenfeste Kinder- und Jugendhilfe zu schaffen!
Projektträger (V.i.S.d.P.)
- Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz gGmbH (ism);
Kontaktpersonen: Eva Dittmann, Heinz Müller, Elisabeth Schmutz Flachsmarktstraße 9, D-55116 Mainz, 06131-24041-0
info@ism-mz.de www.ism-mz.de
in Kooperation mit:
- Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen e.V. (IGfH)
Kontaktpersonen: Josef Koch, Stefan Wedermann
www.igfh.de
- Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim
Kontaktpersonen: Tanja Rusack, Wolfgang Schröer, Severine Thomas
www.uni-hildesheim.de/fb1/institute/institut-fuer-sozial-und-organisationspaedagogik/
- Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e.V. (DIJuF)
Kontaktpersonen: Katharina Lohse, Matthias Röder
www.dijuf.de