Lust an Leitung! Know-how für Teamleiter_innen, Gruppenleiter_innen und Koordinator_innen in der Erziehungshilfe

Dreiteilige berufsbegleitende Weiterbildung

Knapper werdende Ressourcen, steigende fachliche Anforderungen und sich häufig wandelnde Vorgaben von Auftraggeber_innen und Politik stellen Teams und ihre Leiter_innen in den erzieherischen Hilfen vor immer größere Herausforderungen. Dabei ist die Rolle der Teamleitung oft nicht klar definiert oder organisiert. Die Notwendigkeit von Leitung wird häufig durch die betonte „Gleichheit aller Kolleg_innen“ tabuisiert (z. B. Besetzung von Koordinator_innen statt Leitungsstellen). Die Profilierung findet oft über die Praxis in den sozialen Arbeitsfeldern ohne konkrete Know-how-Vermittlung statt. Leitungskompetenzen sind in der Regel in Studium bzw. Ausbildung kein Thema und werden in der Praxis oft nicht vorgelebt.

Gleichzeitig ist in der Arbeit der Jugendhilfe Partizipation ein zentraler Leitwert, der sowohl in der Arbeit mit den Adressat_innen als auch in der Zusammenarbeit zwischen Leitung und Mitarbeitenden umgesetzt und vorgelebt werden muss. Die Bedeutung einer Kultur der Beteiligung ist daher Grundpostulat für die inhaltliche und methodische Konzeptionierung dieser Weiterbildung.

Zudem führt die sogenannte „Verdichtung“ der Arbeit, was das Durchreichen des Drucks „an die Basis“ zur Folge haben kann, neben den Anforderungen in der Arbeit mit den Adressat_innen zu immer widersprüchlicheren Wahrnehmungen von Sinn und Handlungsfähigkeit. Die Folge davon sind u.a. sehr hohe psychosomatische Erkrankungsraten bei Führungskräften der Jugendhilfe. Daher werden in der Weiterbildung Konzepte zu Gesundheit und Resilienz in ihrer Bedeutsamkeit für Organisationen und Leitungshandeln eingeführt, die auch übertragbar auf die Arbeit mit den Nutzer_innen der Hilfen sind.

Die Weiterbildung bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit der eigenen Leitungsidee und -haltung auseinanderzusetzen und diese vor dem Hintergrund der Kultur der Organisation und von Arbeitsaufträgen zu reflektieren und weiter zu entwickeln. Die gestärkte Leitungskompetenz erhöht die eigene Handlungssicherheit und steigert damit den Spaß an der Führungsaufgabe.

Der Transfer in die Praxis wird über Zielvereinbarungen und einen kontinuierlichen Prozess der Bearbeitung der Themen durch die Teilnehmer_innen in den Zeiten zwischen den Modulen gesichert. Die entwickelten Handlungskonzepte können in der Praxis angewandt und modifiziert werden.

1. Modul: Profil, Selbstverständnis und Selbstorganisation von Teamleiter_innen; Reflexion der eigenen Rolle in Bezug auf den Kontext der Organisation, des Teams und der eigenen Biografie; Entwicklung von Veränderungszielen und Strategien zu deren Umsetzung.
2. Modul: Teambildung und -entwicklung; Erweiterung der Qualität der Analyse- und Interventionskompetenz, um eine Steigerung der Qualität der Zusammenarbeit und der Zufriedenheit im Team sowie einen Zugewinn an Rollenklarheit zu erreichen; Selbst- und Zeitmanagement; Erprobung der Veränderungsziele zwischen den Modulen 2 und 3.
3. Modul: Konfliktmanagement und Verhandeln; Reflexion und Bewertung des gesamten Veränderungsprozesses.

Folgende Querschnittsthemen werden in allen Modulen bearbeitet: Networking, Kooperation, Gesundheit und Umgang mit Stress.

Anmeldeschluss: 21.03.2016

Datum
Modul 1: 25.-28.04.2016
Modul 2: 10.-13.10.2016
Modul 3: 27.02.-02.03.2017
Veranstaltungscode
WB-1-2016
Zielgruppe
Teamleiter_innen, Gruppenleiter_innen und Koordinator_innen in der Erziehungshilfe
Stunden
96 Seminarstunden zzgl. zwei Tage für eigene Erarbeitungen zwischen den Modulen
Ort
Veranstaltungstyp