Sozialpädagogische Familiendiagnosen ...als Alternative und Ergänzung zu psychologisch-psychiatrischer Diagnostik (Zertifikatskurs)

Dreiteilige berufsbegleitende Weiterbildungsreihe

in internationaler Kooperation mit FICE Austria

Die Weiterbildung soll die Grundlagen der Sozialpädagogischen Familiendiagnose und deren Anwendung vermitteln. Das Diagnosemodell wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „Familien in der Jugendhilfe – sozialpädagogische Notlagen und Hilfekonzepte“ von 2002 bis 2005 entwickelt und erprobt (Träger: Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen, Universität Kassel, Brandenburger Institut für Familientherapie unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr. Uwe Uhlendorff). Die mittlerweile gesammelten praktischen Erfahrungen sowie die von 2009 bis 2011 durchgeführte Evaluation des Verfahrens haben gezeigt, dass die Sozialpädagogischen Familiendiagnosen auch in Familien mit Kindeswohlgefährdung und bei Klienten mit psychiatrischen Diagnosen anwendbar sind und vor allem zu einer Verbesserung des Arbeitsbündnisses führen können.

Grundlage der Diagnosen sind Interviews mit den Familienmitgliedern, die im Team ausgewertet und aus denen sozialpädagogisch-therapeutische Aufgabenstellungen und Handlungsvorschläge abgeleitet werden.

Das Diagnoseverfahren wird an Hand von Fallbeispielen vorgestellt und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten im zweiten Block die Gelegenheit, eigene Familieninterviews vorzustellen und gemeinsam auszuwerten.

Das Seminar zielt auch auf die Stärkung sozialpädagogischer Identität im Bereich der Diagnostik.

Der besondere Reiz dieser Weiterbildung besteht neben den Inhalten auch in der internationalen Zusammensetzung und dem Lernen von Kolleg_innen aus einem anderen Jugendhilfesystem (Österreich und Deutschland).

Das Seminar gliedert sich in drei Blöcke:

Modul 1
Vermittlung der theoretischen Grundlagen der Sozialpädagogischen Familiendiagnose: Erfahrungsdimensionen und Deutungsmuster, Konfliktthemen und familiäre Aufgabentypen, Vorstellung der Arbeitsschritte der Sozialpädagogischen Familiendiagnose, Einüben der Interviewtechnik.

Modul 2
Auswertung der von den Seminarteilnehmer_innen durchgeführten Erwachseneninterviews, Entwicklung sozialpädagogisch-therapeutischer Aufgabenstellungen und Konsequenzen für die praktische Arbeit und Hilfeplanung, Familienkulturen und Familienkonzepte in Diagnoseerstellung und Hilfeplanung.

Modul 3
Reflexion der Rückmeldung der Diagnoseergebnisse an die Familien, Theoretische Vertiefung zum Thema Familien mit Kindeswohlgefährdung sowie zu sozialpädagogischer und psychologisch-psychiatrischer Diagnostik.

 

Nach Erfüllung der Zertifizierungsvoraussetzungen können die Teilnehmer_innen das Zertifikat „Fachkraft für Sozialpädagogische Familiendiagnosen“ erhalten.

 

Literatur
Cinkl, Stephan; Krause, Hans-Ullrich: Praxishandbuch Sozialpädagogische Familiendiagnosen. Verfahren – Evaluation – Anwendung im Kinderschutz. Opladen und Farmington Hills 2011.

Uhlendorff, Uwe; Cinkl, Stephan; Marthaler, Thomas: Sozialpädagogische Familiendiagnosen. Deutungsmuster familiärer Belastungssituationen und erzieherischer Notlagen in der Jugendhilfe. Weinheim und München 2006.

 

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Teilnehmer_innen von FICE Österreich Mitgliedsorganisationen erhalten wie IGfH Mitglieder den Mitgliedspreis. Bitte tragen Sie die Mitgliedsangaben im Feld "Bemerkung" bei der Anmeldung ein.

 

Datum
Die Weiterbildung umfasst drei Module
Modul 1: 17.-19.09.2018
Modul 2: 14.-16.11.2018
Modul 3: 23.-25.01.2019
Veranstaltungscode
WB-2-2018
Zielgruppe
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Jugendhilfe und anderer Berufsgruppen, die mit Familien arbeiten
Stunden
76 Seminarstunden
Ort
Veranstaltungstyp
Referent*in