Weltflüchtlingstag: Paritätischer Gesamtverband äußert sich zur Situation der geflüchteten Kinder und Jugendlichen in Sammelunterkünften
Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20.06.2020 hat der Paritätische Gesamtverband eine Online-Veranstaltung durchgeführt und in diesem Zuge ein aktuelles Papier zur aktuellen Lage und Situation geflüchteter Menschen, insbesondere der geflüchteten Kinder und Jugendlichen, vorgelegt. Festgehalten wurden in dem Papier folgende Analysen und Forderungen:
Viele der bislang ohnehin bestehenden Rechtsverletzungen und Schutzlücken aufgrund der restriktiven Flüchtlingspolitik der letzten Jahre verschärfen sich derzeit in der Corona-Pandemie dramatisch. Nicht alle Menschen sind in der Lage, sich vor COVID-19 zu schützen. Dazu zählen insbesondere die Menschen, die in den Lagern auf den griechischen Inseln in unmenschlichen und beengten Verhältnissen leben. Dazu zählen aber auch Geflüchtete hierzulande, die hohen Infektionsrisiken in den Massenunterkünften ausgesetzt sind und teilweise nur einen beschränkten Zugang zur Gesundheitsversorgung haben.
Auch das Kindeswohl ist unter Corona-Bedingungen in den Aufnahmeeinrichtungen mehr denn je gefährdet. In dem aktuellen Papier leitet der Verband folgende Forderungen ab:
- Eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten in Wohnungen und wohnungsähnlicher Form gewährleisten, um Massenunterkünfte zu vermeiden
- Zugang zu Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Deutschland unabhängig vom Aufenthaltsstatus sicherstellen
- Rechte und Schutz von geflüchteten Kindern in Aufnahmeeinrichtungen garantieren
- Flüchtlingsschutz jetzt – Europäische Seenotrettung und Solidarität bei der Flüchtlingsaufnahme endlich umsetzen!
Quelle: Pressemitteilung vom 18.06.2020