Drastische Kürzungen der Bundesmittel bei der psychosozialen Versorgung Geflüchteter geplant

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen warnt vor den Folgen
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Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) warnt in einer Pressemitteilung vor einer Verschlechterung der Situation Geflüchteter: Die Bundesmittel für die psychosoziale Versorgung Geflüchteter sollen 2024 um 60 % gekürzt werden. Dabei ist bereits jetzt die Versorgung nicht gewährleistet, wie der BDP betont: Aktuell werden lediglich vier Prozent der geflüchteten Personen, die eine Behandlung benötigen würden, in Psychosozialen Zentren begleitet. Häufig müssen sie viele Monate auf einen Therapieplatz warten. Der BDP stellt heraus, dass im Koalitionsvertrag ursprünglich eine Verstetigung der psychosozialen Begleitung von Geflüchteten mit psychischen Belastungen geplant war sowie ein gesetzlicher Anspruch auf Sprachmittlung in Behandlungssettings – hier ist dringend eine Umsetzung der Vorhaben geboten. Ohne eine angemessene und fachlich kompetente Versorgung Geflüchteter können sich Traumata verstetigen, was nicht nur für die Menschen selbst Folgen hat, sondern auch Teilhabe an Gesellschaft verhindern kann und somit gesamtgesellschaftliche Auswirkungen hat. Es ist dringend geboten, so der Appell der Verfasser*innen, bundeseinheitliche Konzepte zur Verbesserung der bedarfsgerechten Versorgung traumatisierter und schutzbedürftiger Geflüchteter, die existieren, umzusetzen und sie entsprechend der Bedarfe finanziell zu unterfüttern.

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