Erziehungsstellen - Professionelle Erziehung in privaten Haushalten
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Die Nutzung der Ressource "privater Haushalt" für die Betreuung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen, die zeitweise oder dauerhaft außerhalb der eigenen Familie aufwachsen, ist das Charakteristikum der seit rund 25 Jahren existierenden Erziehungsstellen. Die vor allem vom Landeswohlfahrtsverband Hessen pionierhaft aufgebauten Erziehungsstellen sind dabei ein von der Fachwelt bislang relativ wenig beachtetes Kind der Heimreform - vielleicht weil sie in Bezug auf die klassischen Formen der Fremdplazierung "zwischen allen Stühlen" sitzen.
Von der Familienpflege unterscheiden sie sich durch ihren professionellen Anspruch im Hinblick auf die Qualifikation der Erziehungsstellen-Eltern sowie auf die Bereiche Beratung, Supervision und Bezahlung. Von der Heimerziehung trennt sie das Aufnehmen eines 'fremden' häufig problembelasteten Kindes in den eigenen Haushalt jenseits von Schichtdienst und Mitarbeiterfluktuation.
Mit der vorliegenden Untersuchung, die die Planungsgruppe PETRA im Auftrag des LWV Hessen und des Bundesjugend- ministeriums durchgeführt hat, erhält man nun erstmals einen differenzierten Eindruck von der überraschend großen Leistungsfähigkeit dieser Form der Erziehungshilfe.
Hervorragend ergänzt wird diese auf Hessen bezogene Studie durch die Ergebnisse einer bundesweiten Befragung der IGfH - Fachgruppe Erziehungsstellen, die einen guten Überblick über die aktuelle Erziehungsstellen-Landschaft in Deutschland zu vermitteln vermag.