Aktionsbündnisse gegen Freiheitsentzug und geschlossene Unterbringung

Entwicklungen und Einsprüche aus der Jugendhilfe
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Dokumentation zum Fachforum

 

Statements "Aktionsbündnisse gegen Freiheitsentzug und Geschlossene Unterbringung": Aktuelle Entwicklungen und Einsprüche aus der Jugendhilfe

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Das Fachforum wird von dem 2020 gegründeten bundesweiten Netzwerk von Initiativen gegen geschlossene Unterbringung veranstaltet. Mit dem Hamburger Aktionsbündnis gegen geschlossene Unterbringung, das bereits auf eine 20jährige Tradition zurückblickt, haben sich weitere lokale Bündnisse aus Thüringen, Bremen, Brandenburg Sachsen und Hessen zusammengeschlossen.

Anlass hierzu gaben aktuelle Entwicklungen in den Bundesländern, weitere freiheitsentziehende Einrichtungen in der Jugendhilfe einzurichten. Der Entzug von Freiheit ist einer der tiefgreifendsten Eingriffe und verletzt Grund- und Menschenrechte von Kindern und Jugendlichen. Das Bündnis stellt sich aus fachlicher Perspektive klar gegen den Freiheitsentzug in den Hilfen zur Erziehung. Er ist mit den Grundprämissen des SGB VIII und den fachlichen Leitparadigmen der Jugendhilfe nicht vereinbar. Dies gilt auch für die modernisierten Varianten von ‚fakultativem‘, ‚individuellem‘ und/oder über Phasen oder Stufen in stationäre Kontexte implementiertem Freiheitsentzug. Dabei haben gerade die jungen Menschen, denen geschlossene Unterbringung droht, weil sie in anderen Settings als schwer oder nicht mehr erreichbar oder aber als fremd- oder selbstgefährdend gelten, ein Recht darauf, unterstützt zu werden. Das muss auch ohne Geschlossene Unterbringung möglich sein. Dazu brauchen die Fachleute in der Jugendhilfe Unterstützung, auch finanziell. Was weder sie noch die Jugendlichen benötigen ist die Drohung, dass am Ende der Hilfe eine Geschlossene Unterbringung wartet. Auf dieser Grundlage streiten wir als Fachleute dafür, die Geschlossene Unterbringung in Deutschland aus der erzieherischen Jugendhilfe zu verbannen – umso mehr, weil es tragfähige Alternativen zum Freiheitsentzug in der Jugendhilfe gibt.

Im Fachforum stellen sich die lokalen Aktionsbündnisse mit Kurzvorträgen vor, berichten über die aktuellen fachpolitischen Entwicklungen in den jeweiligen Bundesländern und formulieren ihre zentralen Einsprüche aus fachlicher Sicht. Hieran schließt sich eine Diskussionsrunde mit den Teilnehmer*innen des Fachforums zu ihren lokalen Erfahrungen mit diesem Thema an.
 

Ablauf (90 min)


1.) Kurzstatements aus den Aktionsbündnissen verschiedener Bundesländer: Aktuelle fachpolitische Entwicklungen und zentrale Einsprüche
1.1.) Prof. Dr. Tilman Lutz: kleiner historischer Abriss, die Situation in Hamburg und Einsprüche I
1.2.) Rodolfo Bohnenberger: Die Situation in Bremen und Einsprüche II
1.3.) Prof. Dr. Nicole Rosenbauer, Prof. Dr. Simone Janssen: Die Situation in Sachsen und Einsprüche III
1.4.) Prof. Dr. Diana Düring: Die Situation in Thüringen und Einsprüche IV
1.5.) Aktionsbündnis Hessen: Situation in Hessen
1.6.) GU-Erfahrene sprechen (Video)

2.) Lokale Erfahrungen der Teilnehmer*innen und aus ihrer Sicht zentrale Aspekte zur Sicherung der Handlungsfähigkeit der Jugendhilfe jenseits von Freiheitsentzug. In Arbeitsgruppen.

3.) Erarbeitung einer Zusammenführung der kritischen Positionen sowie der zentralen Aspekte für eine Jugendhilfe ohne GU/FeM. Vorbereitung und Vorstellung Prof. Dr. Timm Kunstreich, Prof. Dr. Friedhelm Peters.

 

Referierende

  • Prof. Dr. Tilman Lutz, HAW Hamburg
  • Rodolfo Bohnenberger, Hochschule Bremen, Bremer Bündnis Soziale Arbeit
  • Prof. Dr. Nicole Rosenbauer, Prof. Dr. Simone Janssen, Evangelische Hochschule Dresden
  • Prof. Dr. Diana Düring, Ernst-Abbe-Hochschule Jena
  • Prof. Dr. Timm Kunstreich, Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie
  • Prof. Dr. Friedhelm Peters, Evangelische Hochschule Dresden

 

Moderation

  • Prof. Dr. Michael Lindenberg, Evangelische Fachhochschule für Soziale Arbeit und Diakonie des Rauhen Hauses in Hamburg
  • Sinah Mielich, Universität Hamburg

 

Ausrichter*in

  • Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen ( IGfH )
  • Aktionsbündnisse gegen Freiheitsentzug und geschlossene Unterbringung