Medienpädagogik und Medienkompetenz in den Erziehungshilfen
Die Weiterbildung „Medienpädagogik und Medienkompetenz in den Erziehungshilfen“ will Fachkräften Wissen und Kompetenzen im praktischen, pädagogischen und rechtlichen Umgang mit Medien vermitteln.
Die Digitalisierung kennzeichnet das gegenwärtige Lebensumfeld von Kindern und Jugendlichen. Das Internet ist durch die flächendeckende Verbreitung vonSmartphones allgegenwärtig geworden. Informationen und Medienerzeugnisse sind nicht nur zu jeder Zeit verfügbar, sondern können auch mit geringem Aufwand von jeder oder jedem produziert und publiziert werden. Durch die vielfältigen technischen Kommunikationsangebote wird die Alltagswelt von Kindern und Jugendlichen zunehmend komplexer. Das virtuelle Leben und das Leben in der Einrichtung bzw. dem Zuhause vor Ort durchdringen sich immer weiter.
Diese Mediatisierung der Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen eröffnet neue Handlungsfelder und Kompetenzbedarfe in der Kinder- und Jugendhilfe. Expert_innen und Fachkräfte – aber auch der 15. Kinder- und Jugendbericht – heben die Notwendigkeit der pädagogischen Arbeit im Feld der Mediatisierung explizit hervor. Der Kinder- und Jugendbericht fordert unter anderem, die pädagogische Begleitung der Mediennutzung in der Kinder- und Jugendhilfe fachlich sicherzustellen und hat dabei nicht nur Kinder und Jugendliche im Blick. Der Bericht weist darauf hin, dass es wichtig ist, auch Eltern in der Mediennutzung zu begleiten. Dementsprechend besteht für Fachkräfte die Herausforderung eines reflexiven und informierten Umgangs mit Medien, ebenso wie die Notwendigkeit einer Aneignung medienpädagogischer Kompetenzen.
Das Ziel der Weiterbildung ist, Fachkräften in teil- und vollstationären Einrichtungen einen ersten Einblick in die medienpädagogische Arbeit im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe zu geben. Dabei werden insbesondere Themenbereiche wie der selbstbestimmte Umgang mit Medien (kommunikativ, kreativ und partizipativ), die pädagogische Begleitung (aktive Medienarbeit, Prävention, Intervention u. a.), technisches Know-How (z. B. Internetsicherheit, Webapplikationen) und rechtliche Dimensionen der Mediennutzung (z. B. Datenschutz, Urheberrecht) berücksichtigt.
Die Vermittlung von Wissen und die Reflexion über die aktuelle Medienwelt werden dabei mit einem handlungsorientierten Ansatz kombiniert, in dem Methoden und Tools vorgestellt und angewendet werden.
Das erworbene Wissen und die erworbenen Kompetenzen sollen die Fachkraft dabei unterstützen, eigene Medienprojekte und -konzepte für die Einrichtung zu entwickeln bzw. bereits vorhandene zu ergänzen.
Die Weiterbildung erfolgt im Onlineformat, um das bisherige Themenspektrum zu erweitern und Möglichkeiten webgestützter Bildungsszenarien unmittelbar kennenlernen zu können.
Eigene Projekt- und Konzeptideen können im Rahmen des Seminars entwickelt und diskutiert sowie im Anschluss an den zweiten Blocktermin online präsentiert werden. Die Teilnahme an den Onlinephasen ist obligatorisch, zeitlich aber flexibel gestaltbar. Da es sich bei den Onlinephasen um Seminarlernzeiten handelt, können diese Zeiten als Arbeitszeiten berücksichtigt werden.