Unterbringungssituation von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten bundesweit

Good-Practice-Austauschforum
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Vernetzung

Unbegleitete minderjährige geflüchtete junge Menschen treffen derzeit auf ein desolates Ankunfts- und Betreuungssystem, das durch einen voranschreitenden Platzabbau in den zurückliegenden Jahren mehr und mehr strukturell geschwächt wurde.

Den BumF, die IGfH und terre des hommes Deutschland erreichen zunehmend bundesweit Berichte aus der Kinder- und Jugendhilfe, dass es weder im Inobhutnahmesystem noch in stationären Einrichtungen oder Wohngruppen genügend und geeignete Plätze für besonders vulnerable junge Menschen mit komplexen Bedarfen gibt. Hinzu kommt, dass freie Träger derzeit nicht genügend Fachpersonal finden, um angemessen auf die Situation zu reagieren. Gleichzeitig sind vorhandene Fachkräfte durch die Arbeitsbedingungen während der Corona Pandemie zum Teil stark belastet.  Vor diesem Hintergrund ist bereits die Situation eingetreten, dass regional die Absenkung von fachlichen Standards und Mindestanforderungen bzgl. der Betriebserlaubnis und Versorgung von umF veranlasst wurde (bspw. durch die Ministerien in Sachsen, NRW und Baden-Württemberg). Derzeit agieren Träger und Fachkräfte unter Rahmenbedingungen, bei denen weder strukturell noch personell gewährleistet ist, dass das Kindeswohl, eine bedarfsgerechte und professionelle Versorgung und die Umsetzung der Rechte auf Schutz, Teilhabe und Förderung der jungen Menschen sichergestellt werden kann.

Angesichts dieser reellen und weiter drohenden Absenkung von Standards laden wir Fach- und Leitungskräfte aus freien und öffentlichen Trägern und weitere Engagierte dazu ein, gemeinsam mit uns zu erörtern und Anhand von Good-Practice-Beispielen auszutauschen, was es jetzt braucht und was Sie vor Ort schon unternehmen, damit das Kindeswohl, eine professionelle Versorgung und die Rechte der jungen Menschen umgesetzt werden können.  Wir würden uns freuen, Ihr Wissen, Ihre Lösungswege und Ihre Perspektiven bundesweit zusammen zu tragen und zu bündeln und damit sowohl die gegenseitige Vernetzung im Kinder- und Jugendhilfesystem zu stärken als auch in einem weiteren Schritt das Gespräch mit politischen Vertreter*innen zu suchen.

Eine Dokumentation zur Veranstaltung steht unter "Downloads" bereit.

Programm
 

14:00 Uhr: Eröffnung und Begrüßung
Moderation: Helen Sundermeyer (BumF e.V.) und Lisa Albrecht (IGfH)
 

14:15 Uhr: Aktuelle Unterbringungssituation von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten
Bundesweite Problemskizze anhand von Fallbeispielen und der gemeinsamen Stellungname von BumF, IGfH und terre des hommes Deutschland
 

14:30 Uhr: AGs in Breakout-Sessions (Dokumentation im Padlet)
Was braucht es jetzt und was unternehmen Sie schon, damit das Kindeswohl, eine professionelle Versorgung und die Rechte junger Menschen umgesetzt werden (sowohl auf Landes- als auch Bundesebene?) – Dokumentation im Padlet

  • AG 1: Plätze und kindgerechte Orte schaffen
  • AG 2: Hilfen für junge Volljährige
  • AG 3: Finanzierungsfragen: Wie kann Finanzierung niedrigschwellig und unbürokratisch stattfinden. Was braucht es, um bestehende Angebote abzusichern und neue aufzubauen?
  • AG 4: Zugang zu ergänzenden Unterstützungsstrukturen (bspw. psychosoziale Versorgung, Ombudschaft)
  • AG 5: (Neue) Fachkräfte gewinnen: Qualifizierungsbedarfe und schneller Kompetenzaufbau

15:15 Uhr: Pause
 

15:30 Uhr: Vorstellung und Diskussion der AG-Ergebnisse aus den AGs im Plenum
Bündelung von Perspektiven für die Fachpolitik
 

16:00 Uhr: Ende des Forums

Datum
19. Januar 2023
Abgesagt
Veranstaltungscode
WP-2-2022
Zielgruppe
Fach- und Leitungskräfte öffenlticher und freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe
Stunden
2
Teilnehmer*innen
100
Veranstaltungstyp